Sevengardens für Kinder

Das Farbenprojekt und meine Wahrnehmung der Kinder

Für Kinder sind die selbst hergestellten und ungiftigen Farben etwas ganz besonderes. Manche sind zunächst skeptisch. Viele Kinder begegnen mir mit der Aussage sie könnten nicht malen. Hier schwingt ihre Frustration und Erfahrung mit hinein, die sie oft erleben, wenn an Kinder eine Erwartung herangetragen wird. Sie sind erleichtert zu hören, das sie völlig frei malen und ausprobieren können, und ich "wette" mit ihnen, das ein Künstler oder eine Künstlerin ihnen steckt.

Ich erzähle ihnen zunächst einmal gar nicht soviel. Also kein theoretisches Wissen, nur, dass wir aus all den Pflanzen, Gemüsen, Hölzern und Wurzeln meiner Auslage Farbe machen können. "Wie geht das?" ist die Frage, die sofort kommt.

"Ja, wenn ihr das alle wissen möchtet, dann zeige ich es euch und ihr dürft das dann gleich ausprobieren." So habe ich auch einen Auftrag von den Kindern, den ich je nach Altersgruppe auch unterschiedlich ausfüllen kann. Ich erzähle den Kindern auch, dass ich nicht alles weiß, nicht alles wissen kann, weil so viel altes Wissen um die Farben verloren ging, und dass wir nun gemeinsam sicher einiges entdecken werden. Ich vermittele ihnen meine eigene Spannung, die ich wirklich habe, weil meine Aussage stimmt. Sie haben eine riesige Freude an ihrem schöpferischen Tun. Sie mörsern und stampfen in ihren Schüsselchen die Pflanzen zu Brei und pressen sie durch ein Tuch. Das ist tatsächlich eine historische Technik, mit der die alten Künstler ihre Farben herstellten. Und einfach alle Kinder lieben das Mörsern und machen das es von sich aus oft in ihrem Spiel. Gib dem Kind einen Mörser und es ist glücklich, Suppe kochen, Gift mischen, wir kennen das auch aus unseren Kindertagen. Das ist auch heute noch so und es ist schon so alt, so alt wie die Menschheit.

Durch pH- Wert Verschiebung verändern sich die Farben. Das alles gelingt mit ungiftigen Zusätzen aus der Küche. Für die kleinen Kinder ist das Zauberei, für die Größeren ist es Chemie. Das Vermalen der farbigen Tinten geschieht ohne Vorgaben.

Die Kinder einfach mal machen lassen, ohne Anspruch der von außen auf sie zukommt. Für viele Kinder, besonders für jene die meinen sie könnten nicht malen, ist dies eine große Freude, ein Spiel mit den Farben. Die Begeisterung der Kinder, diese Farben selbst erzeugen zu können und ihre Entdeckungen dabei, führt sie schließlich auch dazu, sich untereinander auszutauschen und zu unterstützen. Und plötzlich macht ein Kind eine besondere Entdeckung. Vielleicht ein Kind, dass sonst die Erfahrung macht, nicht dazu zu gehören. Und plötzlich ist es umringt und wird gefeiert und alle wollen wissen, wie es das wohl gemacht hat. Und da ist das Kind, das Aufmerksamkeitsprobleme hat und nun die Erfahrung macht, sich über einen ganzen Vormittag fokussieren zu können. Und hier ist vielleicht ein beeinträchtigtes Kind, das die Spannungen der vielen Eindrücke seines Alltags tief eintauchend auf das Papier bringt. Was ich hier berichte stammt tatsächlich aus meinem Erfahrungsschatz mit Kindern, in Schulprojekten, Kitaprojekten und Projektnachmittagen. Es sind erlebte Beispiele und sollen kein Klischee bedienen und auch niemand verurteilen, das möchte ich betonen. Ich habe es schließlich einfach mit einem Projekt, das so begeistert. Die Techniken der Farbherstellung sind niedrigschwellig, kleinschrittig und ermöglichen so die Teilnahme auch von beeiträchtigten Kindern.


Wie schon beschrieben ist sevengardens ein anerkanntes Projekt für Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Was wir tun ist nachhaltig. Wir stellen ungiftige Farben her, aus Pflanzen, die wir selbst anbauen können. Das geht auch in einem Kübel, dazu braucht man keinen riesigen Garten. Die Farbreste werden immer aufgebraucht. Auf nachhaltigem Papier werden sie vermalt. Ein Gemeinschaftswerk entsteht. Alle Papiere werden verwertet. Man kann Schulhefte einbinden, Behälter bekleben, einen Brief darauf schreiben, den nächsten Aushang damit gestalten. Und das noch mit der selbstgemachten schwarzen Tinte, die man aus Eichengallen gewinnt. Eichengallen vom Schulhof, vom Dorfplatz, vom Wald. Richtig viel kann man herstellen und (jetzt spiele ich mal mit den Möglichkeiten) vielleicht auf dem Basar verkaufen. Ebenso wie die Pezzetti, die Farbtücher, auf denen die Tinten getrocknet konserviert werden. Man kann sie nun wie einen Filzstift verwenden, oder man hat - in Wasser gelöst - wieder eine Farbtinte zum Malen. Auch kleine Kunstwerke kann man über eine Tombola veräußern; oder wie wäre eine Kunstauktion? Über die Einnahmen verfügen die Kinder nach eigenen Beschluss. Das erfordert schon eine Auseinandersetzung mit verschiedenen vielleicht auch globalen Themen. Und sevengardens ist ein weltweites Netzwerk, welches auch Kulturen vernetzt. Vielleicht möchte man irgendwo in der Welt ein Projekt unterstützen. Oder der eigene Garten braucht Material für ein Farbenbeet: eine nachhaltig hergestellte Erde, Samen, Pflanzen.


Ich hoffe ich konnte verdeutlichen, was mit sevengardens machbar ist.

Der Ausgangspunkt von diesem Projekt ist ein Farbengarten, der eine Wertekette in Gang setzt, welche die Kinder sozial interagieren lässt, einen kulturellen Austausch fördert, und sie ermutigt ökologisch und ökonomisch zu denken und auf die Zukunft hin lösungsorientiert zu handeln. Die Kinder erfahren ihre Selbstwirksamkeit und erweitern in einem experimentellen Raum ihre Kompetenzen. Das ist vereinfacht die Definition von BNE - und freudvoll umgesetzt.

Das ist meine Arbeit mit den Kindern, und je nach Altersgruppe gebe ich verschiedene Impulse.

Es ist eine Arbeit in der ich all meine Erfahrung und auch meinen pädagogischen Stil einbringe, grundsätzlich wertschätzend und ermutigend.

Mit den Farben der Natur

Farbennetzwerk

sevengardens

Zur Seite

Farbenprojekte Kita

BNE

mit sevengardens

Zur Seite

Farbenprojekte

Schule

BNE

mit sevengardens

Zur Seite

Termine und Preise

Zur Kursübersicht

Zur Seite